BUND Kreisverband Stuttgart

Umweltfreundliches Grillen

03. Juni 2020 | Klima und Energie (BW), Landwirtschaft, Klimaschutz (BW), Massentierhaltung, Nachhaltigkeit, Naturschutz, BUND Baden-Württemberg (BW)

Berge von Müll und giftiger Rauch? Der BUND zeigt, wie Grillfreund*innen das vermeiden und sich und die Umwelt schützen können.

Der BUND empfiehlt beim Grillen vegane und vegetarische Lebensmittel auszuprobieren.  (Petra Rumpel/ BUND)

Grillen gehört für viele zum Sommer wie die Gitarre zum Lagerfeuer. Mit wenig Aufwand wird das Grillfest zum Erfolg und die Umwelt nimmt keinen Schaden.

Um die eigene Gesundheit zu schützen, sollte Fleisch nicht direkt auf den Rost gelegt werden. Denn tropfen Fett, Fleischsaft oder Marinade ins Feuer, entsteht ein bläulicher Rauch, der sich auf dem Grillgut niederschlägt und anschließend mitgegessen wird. Dieser Rauch enthält sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die Vorstufen von Darmkrebs auslösen können.

Müllberge vermeiden

Als umweltfreundliche Alternative zu Alufolie oder -schale bieten sich als Unterlagen wiederverwendbare Grillschalen aus Edelstahl oder dünne Steinplatten aus Speckstein oder Schiefer an. Geeignet sind auch große Rhabarber- oder Kohlblätter.

Pappteller und Plastikbesteck sind zwar leicht und gut transportierbar, aber sie füllen Säcke von Müll. Wenn Kunststoff, dann besser in der wiederverwendbaren Variante als Kunststoffbehälter und -geschirr aus  Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP). Andere Kunststoffe enthalten zum Teil gesundheitsschädliche Stoffe wie Weichmacher oder chemische Harze.

Achtung! Brandgefahr!

Offenes Feuer und wildes Grillen sind an vielen Orten verboten. Daran sollten Sie sich unbedingt halten! Gerade in regenarmen Zeiten ist die (Wald-)Brandgefahr extrem hoch. Brände zerstören Bäume und Wiesen und töten Tiere.

Die richtige Kohle

Grillkohle gibt es auch mit "FSC"-Siegel. Das Forest Stewardship Council (FSC) ist eine internationale, gemeinnützige Organisation, die sich für den Erhalt der Wälder durch nachhaltige Bewirtschaftung einsetzt. Das Siegel kennzeichnet Holzprodukte (neben Kohle auch Gartenmöbel oder Bleistifte), bei deren Herstellung soziale und ökologische Kriterien beachtet wurden. Ein weiteres wichtiges Merkmal für gute Kohle ist das DIN-Prüfzeichen. Es garantiert, dass der Brennstoff kein Pech, Erdöl oder Kunststoffe enthält.

Anzünder ohne Chemie

Der Grill sollte nicht mit chemischen Zündhilfen, Papier oder Kiefernzapfen angezündet werden. Bei der Verbrennung dieser Materialien werden krebserregende Stoffe freigesetzt. Stattdessen sind besser Pressholz mit Öl oder Wachs, Reisig oder Holzspäne zu verwenden. Es gilt die Faustregel: Grillgut erst auf den Rost legen, wenn die Anzündhilfen vollständig verbrannt sind.

Mehr Gemüse statt Fleisch

Mit Mozzarella gefüllte Peperoni, gegrillte und eingelegte Auberginen oder marinierter Tofu –weniger Fleisch und Wurst schützt Umwelt und Klima. Ernährung ist nach Darstellung der EU-Kommission der Faktor, mit dem die Haushalte in der Europäischen Union die Umwelt am meisten belasten, noch vor Heizung oder Verkehr. Vor allem Fleischkonsum gilt als klimaschädlich, weil für Tierfutter große Flächen gebraucht werden und bei der Tierhaltung viel Methan entsteht. Hinzu kommt, dass Nutztiere zumeist in riesigen Ställen unter nicht artgerechten Bedingungen gehalten werden. Der BUND empfiehlt deshalb, beim Grillen vegane und vegetarische Lebensmittel auszuprobieren.

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