BUND Kreisverband Stuttgart

Pressemitteilung: Weniger Autos durch Bad Cannstatt statt Kirchturmpolitik von Fellbach

30. August 2021

BUND kritisiert OB Nopper wegen seinem Verständnis von „Mobilitätsfrieden“

BUND Pressemitteilung: Stuttgart, 30.08.2021

Der Stuttgarter Gemeinderat hat mit seiner öko-sozialen Mehrheit und der FDP vor der Sommerpause einen wichtigen Beschluss zum Radschnellweg Nürn­berger Straße in Bad Cannstatt gefasst, der im Oktober provisorisch realisiert werden soll.

Wo Licht ist, ist aber auch Schatten: Bislang ist niemand aufgefallen, dass die in der ursprünglichen Gemeinderatsvorlage enthaltene verschärfte Zuflussdosierung an der Beskidenstraße einfach gestrichen wurde. Dabei hatten Grüne, SPD, FrAktion und PULS genau dieses in einem Antrag gefordert, um die Verkehrsmenge von heute rund 26.000 Autos zu reduzieren und die Cannstatter Bevölkerung an der Nürnberger und Waiblinger Straße besser vor Lärm und Abgasen zu schützen. 

Nach Beobachtung des BUND Kreisverbands Stuttgart scheint OB Nopper im Hinblick auf den Schutz der Cannstatter Wohnbevölkerung andere Prioritäten zu haben. Wegen eines Protestbriefs seiner Fellbacher OB-Kollegin Gabriele Zull hat er am 20. Mai die Beschlussvorlage von der Tagesordnung des Gemeinderats genommen. Und dies obwohl die Verschärfung der Zuflussdosierung ohnehin erst noch geprüft werden sollte und dabei auch Gespräche mit Fellbach vorgesehen waren. Nach kurzfristigen Gesprächen mit Fellbach wurde dann die Zuflussdosierung aus der Vorlage vom 20. Juli gestrichen und durch „Verkehrssteuerung“ ersetzt.

„Der Protest von Fellbach ist schon dreist, da mit dem Fellbacher Stadttunnel das Problem des Durchgangsverkehrs nach Bad Cannstatt verlagert wird“, meint Clarissa Seitz, BUND-Kreisvorsitzende. Die bereits im Dezember 2017 durchgeführte Reduktion der Kfz-Mengen hat zu keinen nachteiligen Verlagerungen auf die Schmidener Straße geführt. Zudem fährt seit drei Jahren die U16 nach Fellbach. Der BUND Stuttgart fordert OB Nopper auf, sich für die Belange der Stuttgarter Bürger einzusetzen und nicht für die Autofahrer aus dem Rems-Murr-Kreis. „Mobilitätsfrieden heißt weniger und langsamer fahrende Autos, damit Bad Cannstatt auch an den Hauptstraßen wieder lebenswert wird“, fasst Seitz die Erwartungen an den OB zusammen. 

Der Umweltverband würde es begrüßen, wenn die öko-sozialen Fraktionen im Gemeinderat der Forderung nach einer verschärften Zuflussdosierung nochmals Nachdruck verleihen könnten. Damit könnten Sie im Vorfeld der Stuttgarter Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September ein eindrückliches Zeichen setzen, dass sie das diesjährige europaweite Motto „Für eine aktive, nachhaltige und sichere Mobilität“, ernst nehmen.

Rückfragen an: 

Clarissa Seitz: 0711- 842 559

 

 

 

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