BUND Kreisverband Stuttgart

Nachhaltige Stromanbieter

22. Februar 2023 | Umweltfreundlich leben, Energiewende

In den aktuellen Zeiten ist das Thema Energiesparen präsenter und wichtiger denn je. Allerdings sollte dabei nicht nur der Fokus auf der reinen Reduktion des Energieverbrauchs liegen, sondern auch darauf, dass der Strom nachhaltig ist.

Windräder auf grünen Hügeln  (unsplash / Appolinary Kalashnikova)

Die gestiegene Nachfrage nach Ökostromprodukten zeigt, dass Verbraucher*innen verstärkt ein Bewusstsein für den Klimaschutz entwickelt haben und sie aktiv den Ausbau von erneuerbaren Energien unterstützen möchten.

Die gestiegene Nachfrage nach Ökostromprodukten zeigt, dass Verbraucher*innen verstärkt ein Bewusstsein für den Klimaschutz entwickelt haben und sie aktiv den Ausbau von erneuerbaren Energien unterstützen möchten.
Da mittlerweile sehr viele Ökostrom-Anbieter auf dem Markt sind, solltest Du besonders auf einige entscheidende Kriterien achten, um seriöse Stromanbieter mit dem Versprechen 100% Ökostrom zu erkennen.

Was bedeutet Ökostrom?

Ökostrom bzw. nachhaltig produzierter Strom beschreibt elektrische Energie aus Erneuerbare-Energien-Anlagen, kurz EE-Anlagen. 100% Ökostrom verspricht Dir, dass für die Menge an Strom, welche Du kaufst, zuvor die exakt gleiche Menge an Strom mithilfe erneuerbarer Energien erzeugt wurde. Dazu zählen beispielsweise Sonnenenergie, Wind- und Wasserkraft oder Bioenergie.
Bislang steckt jedoch hinter „Ökostrom“ kein gesetzlich geschützter Begriff. Für Dich als Verbraucher*in herrscht also auf den ersten Blick keine eindeutige Transparenz zu wirklich nachhaltigen Stromprodukten.

Greenwashing vermeiden: Auf Ökostrom-Siegel achten

Zur Orientierung können hier vertrauenswürdige Zertifikate und Siegel dienen. Du solltest außerdem auf bestimmte Kriterien achten, um herauszufinden, welche Stromanbieter tatsächlich Strom aus erneuerbarer Energie beziehen.

Wichtig ist zum einen, dass der vermeintliche Ökostromanbieter neben seinem Ökostromtarif keinen konventionellen Tarif, also beispielsweise Atomstrom, im Programm hat.
Zum anderen sollte der ausgewählte Anbieter Teil der „EcoTopTen“ sein, einer Plattform für ökologische Spitzenprodukte, wodurch zertifizierter Ökostrom garantiert werden kann.
Außerdem solltest Du bei der Wahl des Stromanbieters darauf achten,  dass er keine wirtschaftliche Beziehung zu den großen Kohle- und Atomkonzernen hat, z.B. in Form einer Tochtergesellschaft.

Neben diesen grundsätzlichen Kriterien empfiehlt es sich jedoch vor allem, auf folgende zwei Siegel zu achten: „Grüner Strom Label“ oder „ok-power“. Diese beiden Qualitätssiegel gelten als sehr empfehlenswert und tragen nachweislich dazu bei, die konventionelle Stromerzeugung aus Kohle und Atom zu verdrängen.

„Grüner Strom“ gilt als das älteste deutsche Ökostrom-Label. Zahlreiche Umweltverbände, darunter auch der BUND, sind Träger dieses Labels und die Zertifizierung der dort empfohlenen Strom-Produkte erfolgt anhand eines strengen, detaillierten Kriterienkatalogs.

„ok power“ hat als weiteres, empfehlenswertes Gütesiegel durch den Verein „Energie Vision e.V.“ ebenfalls bereits zahlreiche Ökostrom-Produkte zertifiziert.

Wie teuer ist Ökostrom wirklich?

Ob grüner Strom tatsächlich viel günstiger oder teurer als normaler Strom ist, hängt vor allem von der Marke, dem Standort und auch vom geschickten Stromwechsel ab, d.h. der Kündigung des bisherigen Stromanbieters, sobald dieser Preiserhöhungen ankündigt. Einige Stromanbieter treten je nach Bundesgebiet mit unterschiedlichen Tarifen auf, andere haben deutschlandweit denselben Preis.

Es lohnt sich daher vor einem Wechsel, genauer hinzuschauen und zu vergleichen.

Der öffentliche Bereich muss Vorreiter sein

Dass nicht nur die Privathaushalte bevorzugt Strom aus erneuerbaren Energien beziehen sollen, liegt auf der Hand. Auch der öffentliche Sektor muss hier mitziehen.
Als beispielhafter Vorreiter aus Stuttgart ist unter anderem die Staatsgalerie zu nennen. Hier konnten durch die 100%-ige Nutzung von Ökostrom sowie durch eine starke Reduzierung des Verbrauchs in den Jahren 2020 und 2021 knapp 170 Tonnen CO2 eingespart werden.
Auch das Lichterfest 2022 in Stuttgart wurde mit 100% grünem Strom betrieben und geht damit als gutes Beispiel voran.
 

Mit diesen Tipps, ein wenig Eigenrecherche und dem Vergleich von geeigneten Anbietern sollte also auch Deinem Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter nichts mehr im Wege stehen.

 

Quellen:

https://utopia.de/ratgeber/oekostrom-tarife-vergleich/

https://utopia.de/ratgeber/oekostrom-label-siegel-vergleich/

https://www.next-kraftwerke.de/wissen/oekostrom#kennzeichnungen-von-kostrom

https://www.gruenerstromlabel.de//gruener-strom/oekostrom-beziehen/?no_cache=1

https://www.ecotopten.de/

https://www.gruenerstromlabel.de//gruener-strom/kriterienkatalog/

https://www.ok-power.de/

https://www.stadtwerke-lichterfest.de/de/nachhaltigkeit/

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.staatsgalerie-stuttgart-ueberrascht-die-energiespar-musterschueler.4ead6211-6e65-4480-beb0-adf9589a3a5d.html

 

 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb