BUND Kreisverband Stuttgart

Das eigene Beet: Obst und Gemüse aus Samen ziehen

28. Juni 2022 | Nachhaltige Ernährung

Hast Du Dir schon einmal überlegt, ein eigenes Gemüsebeet anzulegen? Es bietet viele Vorteile: der Transport der Pflanzen entfällt, du hast Bio-Qualität, Töpfe und Erde können wieder verwendet werden und es ist so ein Beitrag zur Nachhaltigkeit. Außerdem macht es Freude, den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen.

Basilikum im Topf  (Meghan Rodgers / unsplash)

Doch die Freude verfliegt schnell wieder, wenn man die Preise für gute Bio-Samen sieht. 20 Euro für eine Tomatenpflanze? Ein Beet anzulegen kostet nicht nur Kraft und Zeit - Pflanzen und Bäume können ordentlich ins Geld gehen, besonders wenn Du auf Bioqualität und Sortenreinheit Wert legst.

Die Lösung? Biogemüse! Nein, ich will Dir nicht ausreden, selbst Gemüse anzubauen, aber Gemüse aus dem Bio-Laden ist nicht nur günstiger als eine Packung Saatgut, sondern kann auch noch gleich gegessen werden.

In diesem Artikel werde ich Dir ein paar einfache Methoden vorstellen, wie Du Deinen Bioeinkauf gleich mehrfach verwenden kannst: erst zum Kochen, dann zum Anbauen.

Ein guter Start in diese Technik gelingt mit Basilikum. Die kleinen Triebspitzen bilden, in ein Wasserglas gestellt, nach kurzer Zeit Wurzeln aus und lassen sich damit wieder neu auspflanzen. Das ist vor allem dann praktisch, wenn das im Supermarkt gekaufte Basilikum schon nach kürzester Zeit eingeht. So kannst Du es Dir sparen, ständig neue Kräuter zu kaufen.

Für Kartoffeln braucht es nur die Schale. Frisch ins Erdreich geschüttet, wachsen sie in jedem Garten unter jeder Bedingung.Bei Süßkartoffeln, Ingwer und Kurkuma solltest Du einen kleinen Teil der Wurzel übrig lassen und feucht halten, bis neue Triebe sprießen, um sie dann einzupflanzen.

Auch aus Romanasalat, Kohl und Stangensellerie lassen sich neue Pflanzen ziehen. Setze einfach den Salat bzw. Kohl auf ein mit Wasser gefülltes Gefäß. Besonders wichtig ist, dass nur das Endstück, an dem sich die Wurzeln ausbilden sollen, mit dem Wasser in Kontakt kommt. An einem sonnigen Platz entwickelt sich schnell ein neues Wurzelsystem. Nachdem sich das Wurzelwerk fertig ausgebildet hat, kann man die Pflanze erst in einen Blumentopf und danach in ein Beet umpflanzen.

Auch Samen von Tomatensorten, Kürbissen, Melonen, Paprika, Zucchini, Beeren, Äpfeln, Birnen und anderen Obst- sowie Nussbäumen lassen sich gut verwenden, wenn man auf sortenreine Pflanzen verzichten kann. Bei Zucchini und Kürbissen muss man allerdings aufpassen, da es in der Natur auch giftige Varianten gibt, die sich mit den Essbaren paaren und wiederum giftige Zucchini und Kürbisse hervorbringen können.

Du siehst, man kann nahezu jede Frucht aus ihren eigenen Samen oder Wurzeln nachwachsen lassen. Das ist dann auch viel nachhaltiger, als Samen zu 20 Euro pro Packung zu kaufen.

Nun hoffe ich, mein Artikel hat Dich angeregt, dein eigenes Gartenprojekt voranzutreiben. Regrowing, wie das Ziehen von Pflanzen aus Gemüse auch genannt wird, kann zwar Geduld erfordern, entlastet dabei aber nicht nur die Umwelt, sondern auch Deinen Geldbeutel.

Quellen:

https://www.pflanzen-koelle.de/pflanzen/kraeuter-obst-und-gemuesepflanzen/gemuese/ (28.05.)

https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/nutzgaerten/regrowing-pflanzen-aus-kuechenabfaellen-ziehen-33286  (28.05.)

https://utopia.de/galerien/gemuese-selber-ziehen-lebensmittel-nachwachsen-lassen-karotte-knoblauch/  (28.05.)

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