BUND Kreisverband Stuttgart

Vorfahrt für Amphibien und Rücksicht auf Naturschutzaktive

17. Februar 2023 | Tierwohl

Mit den ersten Frühlingsanzeichen werden die Amphibien im Land wieder aktiv. Ab einer Bodentemperatur von sechs oder mehr Grad starten Frösche, Kröten und Molche auf ihren teils kilometerlangen Weg zu den Laichgewässern. Spring- und Grasfrösche machen den Anfang. Es folgen Erdkröten und Molche. Ab März werden dann auch Feuersalamander ihre schon voll entwickelten Larven absetzen.

Kröte auf menschlicher Hand  (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) - Tanja Seid)

In Zeiten von Dürren und trockenen Sommern geht es den heimischen Amphibien zunehmend schlechter. Selbst ehemals häufige Arten wie Erdkröte und Grasfrosch sind in ihren Beständen stark zurückgegangen. 13 der 19 heimischen Amphibienarten in Baden-Württemberg sind inzwischen gefährdet. Zahlreiche BUND-Aktive setzen sich deshalb für ihren Schutz ein. Viele Amphibienwanderstecken sind von Straßen zerschnitten. Damit die Tiere sicher von ihren Winterlebensräumen zu den Laichgewässern gelangen, sind sie auf die aktive Hilfe von Amphibienschützer*innen angewiesen. Mehr als 50 BUND-Gruppen in ganz Baden-Württemberg sind im Einsatz, um Krötentunnel oder Schutzzäune zu errichten. Diese sorgen dafür, dass die Tiere statt auf der Straße in Eimern landen. Aktive Amphibienschützer*innen tragen während der Wanderungszeit jede Nacht die Tiere aus den Eimern über die Straße und setzen sie sicher hinter dem Schutzzaun wieder aus. So können sie ihren Weg zum Laichgewässer sicher fortsetzen.

Appell an Auto-Fahrer*innen: Fuß vom Gas und vorsichtig fahren!

Trotz dieses unermüdlichen Einsatzes gibt es an einigen Straßen weder Zäune noch Tunnel. Dadurch fallen nach wie vor hunderte Tiere dem Straßenverkehr zum Opfer. Oft verharren Amphibien bewegungslos im Licht von Scheinwerfern und geraten so unter die Räder. Daher sollten Autofahrer*innen auf Straßen mit Amphibienwarnschildern jetzt besonders aufpassen. Fahren Sie bitte vor allem bei Dunkelheit, wenn es draußen feucht ist und die Temperaturen auch nachts wieder bei über fünf Grad liegen, besonders rücksichtsvoll! So schützen Sie die wandernden Tiere und die vielen ehrenamtlichen Amphibienschützer*innen, die ihnen beim Queren der Straße helfen. Je nachdem, wie die Temperatur sich entwickelt, kann sich die Amphibienwanderung über mehrere Wochen ziehen.

Helfen Sie mit!

Aktive Helfer*innen sind gerade jetzt in der Hochphase der Amphibienwanderungen willkommen! Möchten Sie mithelfen, Amphibien zu retten? Oder haben Sie einen Straßenabschnitt mit einer Amphibien-Wanderung entdeckt, um den sich niemand kümmert? Dann wenden Sie sich an Ihre nächste BUND-Gruppe. Dort wird man Ihnen sagen können, wo Sie mitmachen können.

Stuttgarter Zeitung: Infos zur Amphibienwanderung in Stuttgart

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