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07. April 2025

BUND: Teure Fehlplanung der Leuze-Kreuzung zu Lasten der Busfahrgäste

BUND Kreisverband Stuttgart

BUND Pressemitteilung

Stuttgart, 7. April 2025

Wegen der maroden und inzwischen abgerissenen Rosensteinbrücke sowie fehlender Ausweichstrecken können die SSB-Linien 52 und 56 seit drei Jahren den Wilhelmsplatz nicht mehr anfahren. Die Busse enden derzeit in der Wilhelmastraße und die Fahrgäste müssen zu Fuß gehen oder umständlich die U13 nutzen.

Mit der Fertigstellung der Rampen zwischen B10 und König-Karl-Brücke im Herbst wären die baulichen Voraussetzungen geschaffen, um die Buslinien an der Wilhelma vorbei, die B10 querend und über die Linksabbiegerampe zur König-Karl-Brücke und –Straße zum Wilhelmsplatz zu führen. Damit der Bus die B10 queren kann, ist eine Busschleuse notwendig, die den B10-Verkehr für wenige Sekunden anhält bis der Bus die Linksabbiegespur erreicht hat.

Diese naheliegende und fahrgastfreundliche Führung der SSB-Busse soll nach Informationen des BUND Kreisverband Stuttgart nicht kommen. Das Tiefbauamt will die Leuze-Kreuzung wie 2012 geplant realisieren. Und diese Planungen sehen keine Querung der B10 zur Linksabbiegerampe vor. Wer links abbiegen will, muss durch den Tunnel kommen.

„Hier wird die Fehlplanung des 500-Millionen-Euro-Projekts offenbar“, kritisiert Thomas Baur, verkehrspolitischer Sprecher des BUND die Verkehrsplanung zum Rosensteintunnel. Die fehlende Verbindung von der Neckartalstraße zur Linksabbiegerampe auf die König-Karl-Brücke erschwert nicht nur den übergangsweisen Busverkehr zum Wilhelmsplatz. Der Umweltverband weist daraufhin, dass die Verkehrsentlastung des Seilerviertels mit dem Rosensteintunnel nicht erreicht worden wäre, da der Verkehr aus den unteren Neckarvororten, dem Hallschlag und Zuffenhausen Richtung Daimler, Wilhelmsplatz und Fellbach weiterhin durch die Schönestraße gefahren wäre. Erst die Havarie der Rosensteinbrücke brachte den Menschen im Seilerviertel die versprochene Verkehrsberuhigung. Nach Einschätzung des BUND hat die öko-soziale Mehrheit im Gemeinderat mit den Beschlüssen zur neuen Rosensteinbrücke die Planungsfehler des Rosensteintunnels korrigiert.

Das vom Tiefbauamt und dem zuständigen Bürgermeister Thürnau zu verantwortende Brückendesaster in Stuttgart führt nun aber nicht dazu, dass eine pragmatische Lösung für die Buslinien 52 und 56 zusammen mit der SSB erarbeitet wird, damit die Busse noch dieses Jahr wieder den Wilhelmsplatz erreichen können. Obwohl die Busschleuse relativ weit abgesetzt vom Tunnelmund realisiert würde, hört man aus dem Rathaus, dass der B10-Verkehr wegen den Linienbussen nicht angehalten werden soll. Dies verwundert umso mehr, weil kurz danach ohnehin eine Ampel den B10-Verkehr anhält, wenn die von Esslingen kommenden Linksabbieger in die Stadt grün haben.

Der BUND sieht die Stadt und besonders das Tiefbauamt in der Pflicht, mit einer Busschleuse dafür zu sorgen, dass die Busse bis Ende des Jahres wieder den Wilhelmsplatz erreichen. „Nach unserer Ansicht sollte auch der Gemeinderat Engagement zeigen“, meint Baur, denn es dürfte nur schwer erklärbar sein, dass die Bürger des Hallschlags wegen dem überörtlichen Verkehrsfluss auf der B10 noch 10 Jahre auf eine Busfahrt zum Wilhelmsplatz warten sollen.

Thomas Baur
BUND Kreisverband Stuttgart
Verkehrspolitischer Sprecher

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