Kreisverband Stuttgart
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Wilhelmsplatz Bad Cannstatt: CDU mit unterirdischen Ideen

18. April 2023 | Lebenswertes Stuttgart

BUND: Tunnel im Zentrum Cannstatts weder machbar noch zielführend

BUND Pressemitteilung

Stuttgart, 18.4.2023

Nach den Vorstellungen der CDU-Gemeinderatsfraktion soll der Durchgangsverkehr aus Fellbach in einen neuen Tunnel unter den Wilhelmsplatz gelegt werden. Für Stadträtin Beate Bulle-Schmidt ist der Tunnel Voraussetzung für die Umgestaltung des Platzes und der Entlastung des inneren Bad Cannstatts vom Autoverkehr. Weitere Großprojekte wie der Umbau des Augsburger Platzes und eine neue Straße von der Augsburger Straße zur Benzstraße runden die verkehrspolitischen CDU-Visionen ab.

Der BUND Kreisverband Stuttgart ist beim Straßenbau von der CDU ja so einiges gewohnt. Aber die Chuzpe muss man haben, utopische bis nicht machbare Vorhaben den Bürgern als Lösung für die Verkehrsprobleme Bad Cannstatts zu verkaufen. Wenn die Stadt in den 30er Jahre den Umbau des Augsburger Platzes hinbekommen könnte, wäre schon viel erreicht. So erläuterte es die Stadtverwaltung sinngemäß den Bürgern und auch anwesenden CDU-Vertretern bei der Bürgerinformation zur neuen Rosensteinbrücke.

Der Umweltverband fordert realistische und zügig umsetzbare Vorhaben. Hierzu gehört ein durchgängiger Radweg über den Wilhelmsplatz, der durch kürzere Grünzeiten an der Pförtnerampel Beskidenstraße zu flankieren wäre. Dazu gehört auch die Behandlung des öko-sozialen Antrags vom Sommer 2020 im Technikausschuss, der eine einspurige König-Karl-Straße in der Bahnunterführung fordert. „Ohne eine deutliche Reduktion der Verkehrsmengen auch in Cannstatt wird die Klimaneutralität 2035 nicht erreicht“, erläutert Thomas Baur, verkehrspolitischer Sprecher des Umweltverbands die Aufgabe der Stadt.

Statt den Bürgern unbezahlbare CDU-Luftschlösser wie eine Untertunnelung des Wilhelmsplatzes in der Kernzone des Heilquellenschutzgebiets vorzuschlagen, sind Ideen gefragt, wie der überbordende Kfz-Verkehr in der Daimlerstraße vor dem Kepler-Gymnasium zeitnah unterbunden werden kann. „Wir wollen eine Fahrradstraße, die nur von Anliegern befahren werden kann“, fordert Baur, um  den von der Stadt tolerierten Schleichverkehr in der Wohnstraße zu unterbinden. Im weiteren Verlauf der Daimlerstraße erwartet der Umweltverband die schnelle Umsetzung der vom Bezirksbeirat beschlossenen Radaufstellspur an der Waiblinger Straße.

Die CDU-Idee einer neuen Straße zwischen Augsburger und Benzstraße ist unrealistisch. Aber der BUND könnte sich vorstellen, die Alte Untertürkheimer Straße als vorhandene Verbindung zur Benzstraße zu nutzen. „Derzeit hat die Straße eher den Charakter einer Mercedes-Werksstraße, aber dies muss ja nicht so bleiben“, meint der BUND-Experte und könnte sich ein Rückbau der Deckerstraße zur Tempo-30-Straße ohne Durchgangsverkehr gut vorstellen.

 

Kontakt

Thomas Baur 0172 76 33 829

Sprecher AK Verkehr BUND Kreisverband Stuttgart

 

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