BUND Kreisverband Stuttgart

Interview mit Mara vom BUND KV Stuttgart

14. Juli 2021 | Lebenswertes Stuttgart, Lebensräume, Umweltfreundlich leben

Bäume wachsen dicht am blauen Flussufer Foto: Mara (BUND KV Stuttgart)

In der Corona-Zeit haben viele Menschen das Spazierengehen wieder für sich entdeckt. Und auch wenn bald hoffentlich wieder alle Freizeitaktivitäten möglich sind, sind Spaziergänge weiterhin empfehlenswert. Neben der Möglichkeit, neue Gegenden, vor allem in der Natur, zu erkunden, bieten Sie auch viele gesundheitliche Vorteile: Sie halten fit, reduzieren Stress und steigern das Wohlbefinden, lindern Rückenschmerzen und senken das Risiko einiger Erkrankungen, wie etwa Diabetes, Krebs, Alzheimer oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aus all diesen Gründen lautet unser Motto diesen Monat „Spaziergänge durch Stuttgart und Umgebung“, zu dem wir auch eine Lektorin unseres Redaktionsteams interviewt haben. Mara ist 22 Jahre alt, seit Dezember 2020 Teil unseres Teams und hat neben ihren Erfahrungen und Tipps zu unserem Motto auch Einblicke in ihre Tätigkeit beim BUND KV Stuttgart (im Folgenden nur „BUND“) mit uns geteilt. Aber lest selbst!


Hallo Mara! Danke, dass Du Dir die Zeit für unser kurzes Interview nimmst. Willst Du uns kurz erzählen, woher Du kommst und was Du aktuell so machst?

Hallo Patrick, ich freue mich sehr, ein Interview für den BUND führen zu dürfen! Ich habe tatsächlich schon mein ganzes Leben in Stuttgart und Umgebung gewohnt. Vor zwei Monaten hat es mich dann aber aus dem ländlichen Uhlbach in das eher städtische Eglosheim/Ludwigsburg verschlagen – was nicht heißt, dass es hier weniger schöne Spazierwege gibt. Derzeit studiere ich Germanistik und arbeite nebenher in einer IT-Firma.

Kannst Du Dich noch erinnern, wann Du ein Bewusstsein für die Umwelt bekommen hast? Gab es da ein spezielles Erlebnis oder eine besondere Situation?

Als ich aufwuchs, hatten wir einen großen Garten mit einem Kirschbaum, allerlei wilden Beeren und angebautem Gemüse. Ich habe es geliebt, als Kind im Garten zu spielen, Insekten und andere Tiere zu beobachten und so die Welt zu entdecken. In einer ländlichen Gegend wie Uhlbach aufzuwachsen, bietet einem die Möglichkeit, einen engen Bezug zur Natur aufzubauen. Heute trage ich diese Verbindung sogar unter der Haut! Alle meine vier Tattoos sind Natur-Motive.

Was waren Deine Beweggründe, Dich ehrenamtlich zu engagieren und wie bist Du auf den BUND KV Stuttgart aufmerksam geworden?

In erster Linie war ich auf der Suche nach einem Job, bei dem ich schon etwas Praxiserfahrung für das Lektorieren sammeln konnte. Das ist mein späterer Berufswunsch. Meine Mutter hat mich dann auf den BUND aufmerksam gemacht. Das hat mich direkt überzeugt, weil ich wusste, dass die Texte sich dann mit Themen befassen würden, die mich sehr interessieren. Das war für mich eine Grundvoraussetzung für einen Job.

Wie läuft die Arbeit im Redaktionsteam ab und wie sehen speziell Deine Aufgaben als Lektorin aus?

Wir haben jeweils eine*n Beauftrage*n, der*die sich für die beiden folgenden Monate im Voraus Mottos überlegt und relevante Tage in den Kalender einträgt, z.B. den Tag des Regenwurms. In den Redaktionssitzungen alle zwei Monate melden sich dann die Autor*innen und Lektor*innen, zu welchen Mottos und Tagen sie gerne kurze Texte verfassen oder die Korrektur vornehmen möchten. Wenn die Autor*innen die Texte fertig geschrieben haben, schicken sie sie für den letzten Schliff an die Lektor*innen, bevor die Texte schlussendlich auf unseren Plattformen hochgeladen werden.

Als Lektorin schaue ich dabei besonders auf Rechtschreibungs- und Grammatikfehler, aber auch, ob alles verständlich formuliert ist. Zusätzlich gebe ich Tipps, wie man einzelne Passagen noch etwas verbessern könnte. Über die Funktion „Änderungen nachverfolgen“ in Word kann man später gut vergleichen, wie der ursprüngliche Text aussah und welche Änderungen die Lektor*innen vorschlagen. Die finale Überarbeitung bleibt also immer den Autor*innen überlassen.

Wie hilft Dir Deine Stelle beim BUND persönlich oder auch im Studium weiter?

Beruflich habe ich jetzt eine viel bessere Vorstellung davon, worauf es beim Lektorieren ankommt. Dadurch, dass wir uns immer bei den Sitzungen absprechen, bekomme ich auch viel Rückmeldung von den Autor*innen, was mir sehr weiterhilft. Ich denke, das kann ich in meinem späteren Beruf gut anwenden! Außerdem hat sich auch mein Wissen zum Umweltschutz, der Natur und Nachhaltigkeit dank der spannenden Texte deutlich erweitert und ich weiß, dass ich auch in vielen weiteren Bereichen als zuvor angenommen nachhaltiger leben kann.

Nun ist ja unser Motto in diesem Monat „Spaziergänge durch Stuttgart & Umgebung“. Wie oft gehst Du so spazieren?

Ich war lange Zeit kein großer Spaziergänger. Ich denke, wenn man viel arbeiten und lernen muss, geht das bei vielen Menschen schnell unter. Aber seit letztem Winter arbeite ich sehr daran, häufiger spazieren zu gehen. Mittlerweile gehe ich mehrmals die Woche spazieren, immer für mindestens eine halbe Stunde. Ich habe gemerkt, dass es mir sehr gut tut, abends eine Runde über die Felder zu gehen. Das hilft mir, abzuschalten und auch mal weg vom Bildschirm zu kommen. Vor allem jetzt während der Pandemie gestaltet es sich schwierig, in den Urlaub zu fahren. Stattdessen will ich häufiger den Raum BW für zukünftige Ausflüge nutzen. Es ist einfacher als man denkt, per Regio zum Schwarzwald oder zum Bodensee zu fahren und dort einen Tages- oder Wochenendausflug zu machen. Es muss nicht immer ein anderes Land sein, um etwas Neues zu sehen.

Was macht Spaziergänge im Raum Stuttgart Deiner Meinung nach besonders?

Obwohl Stuttgart eine große Stadt ist, gibt es erstaunlich viele grüne Ecken und mehr wilde Tiere, als man vielleicht glaubt. Ich bin besonders gern durch die Weinberge spaziert, weil man von dort einen wunderschönen Ausblick über die Stadt hat. Besonders abends, wenn die Lichter funkeln, ist der Ausblick atemberaubend! Und als ich einmal mit meinem Freund spazieren war, haben wir sogar ein Reh gesehen. Man kann in und um Stuttgart definitiv mehr entdecken, als viele glauben.

Magst Du uns Deine persönlichen Hotspots für einen Spaziergang in der Stuttgarter Umgebung nennen und kurz erzählen, wieso Du diese ausgewählt hast?

Mein absoluter Lieblings-Ort ist die Grabkapelle auf dem Württemberg, der Ausblick von dort ist nicht zu übertreffen. Allerdings muss man dafür viel bergauf laufen. Viel Raum zum Spazieren bieten auch die Parks in der Umgebung, beispielsweise der Favoritepark bei mir in Eglosheim oder der Rotwildpark. In dessen Nähe sind auch die Heslacher Wasserfälle, die man als Entdecker von Stuttgart definitiv gesehen haben muss. Perfekt zum Grillen oder zum Picknicken finde ich die Egelseer Heide. Man hat neben einer riesigen Wiesenfläche auch ein angrenzendes Waldstück, in dem man schön spazieren kann.

Vielen Dank für das Interview sowie deine wertvollen Tipps und viel Erfolg für die Zukunft, Mara!

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