BUND Kreisverband Stuttgart

Stuttgart beteiligt sich am Wattbewerb und holt die Sonne in die Stadt

17. März 2021

Es ist beschlossene Sache: Stuttgart ist offizieller Teilnehmer des Wattbewerbs! Nachdem der BUND KV Stuttgart, die parents for future und der Stuttgart Solar e.V. am 28. Januar 2021 gemeinsam die Stadtverwaltung zur Teilnahme aufgefordert hatten, wurde schon in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Klima und Umwelt (AKU) am 26. Februar 2021 beschlossen: die Landeshauptstadt ist dabei!

Die Energiewende braucht dringend neuen Schwung. Die Initiative Fossil Free aus Karlsruhe hat deshalb einen Wettbewerb zwischen den Städten Deutschlands ins Leben gerufen, den Wattbewerb. Die Herausforderung: Die Städte in Deutschland treten gegeneinander an, um - im ersten Schritt - eine Verdopplung der Kapazitäten von Solarstrom zu erreichen. Sie treten gegeneinander an, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen: 100% Erneuerbare 2030. Alle Anlagen zählen dazu: Dachanlagen, überbaute Parkplätze, Balkonmodule, Freiflächenanlagen, usw.

Der Wattbewerb zielt darauf ab, die Stadt zu kommunalem, Bürger*innen zu privatem und Betriebe zu investivem Engagement zu ermuntern. Eine lokale Photovoltaik-Offensive nimmt die Bürger*innen bei der Energiewende mit und stärkt die lokale Wirtschaft. Dezentrale Energieerzeugung entlastet die Netze. Städte werden unabhängiger und können immer größere Anteile ihres Strombedarfs vor Ort erzeugen. So tragen alle engagierten Bürger*innen in den jeweiligen Städten aktiv zur Energiewende bei.

Können wir gewinnen?
Die Chancen der Großstadt zwischen Wald und Reben auf einen Sieg im Wattbewerb stehen gar nicht schlecht. Denn in Stuttgart schlummert enormes solares Potential: Rund 75.000 Wohngebäude (1) mit zum Großteil für die Stromgewinnung aus Photovoltaikanlagen geeigneten Dächern, über 30.000 Unternehmen (2), welche ihrerseits über photovoltaikfähige Flächen verfügen und fast 1.400 städtische Liegenschaften (3). Innerstädtisch könnte Stuttgart circa 15 % seines Strombedarfs über die solare Stromerzeugung decken. Für die Solarinitiative sind knapp 16 Millionen Euro geplant (4) und weitere 200 Millionen sind vom Gemeinderat für Klimaschutzmaßnahmen reserviert (5) Schafft man noch zusätzlich die nötigen Anreize, dass Bürger*innen, Eigentümer*innen und Unternehmer*innen aktiv werden, kann die Schwabenmetropole schnell Favoritin der Städte-Challenge werden.

Bundesweit ist das Potential für den kommenden Wirtschaftsmotor Photovoltaik enorm: 900 GWp (Gigawatt als Spitzenleistung) könnten laut Fraunhofer Institut (6) für Solare Energie auf den hierfür geeigneten Gebäuden installiert werden. Da bleibt noch Strom für E-Autos übrig. Deutschland hat bislang nur auf 5% der Dächer Solarmodule installiert. Stuttgart kann als Vorbild vorangehen. Worauf warten wir also noch?

Energiesparprogramm und Förderung
Die Solaroffensive

Ansprechpartner: Ulrich Schmidt,  ulrich.schmidt(at)bund-stuttgart.de

 

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1  Statista, Wohngebäude in Stuttgart - Bestand bis 2018
de.statista.com/statistik/daten/studie/962315/umfrage/bestand-an-wohngebaeuden-in-stuttgart/
2  Statista, Anzahl der Unternehmen in den Jahren 2008 bis 2018
de.statista.com/statistik/daten/studie/1073517/umfrage/entwicklung-der-unternehmensanzahl-in-stuttgart/
%2030.450%20Unternehmen%20wurden%20im%20Jahr%202018%20in%20Stuttgart%20gez%C3%A4hlt.
3  SZ, Klimaschutz in Stuttgart: Fotovoltaik auf jedes Dach, www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.klimaschutz-in-
stuttgart-fotovoltaik-auf-jedes-dach.60a53ad3-0b4f-4e18-8ef2-21a7cfbde470.html
4  Photovoltaik.eu, Stuttgart startet Förderprogramm für Photovoltaik und Wärmepumpen,
www.photovoltaik.eu/strom-waerme/stuttgart-startet-foerderprogramm-fuer-photovoltaik-und-waermepumpen  
5  STN, Stadt gibt Geld für Klimaschutz, www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.stuttgart-startet-
foerderprogramme-stadt-gibt-geld-fuer-klimaschutz.40cda656-02a4-463c-aada-018d3ec3a20d.html
6  Fraunhofer ISE: Fraunhofer ISE – Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, Fassung vom 16.12.2020, S.37 f

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