BUND Kreisverband Stuttgart

Meat-Awareness-Week

19. Juni 2021 | Massentierhaltung, Tierwohl

Die Industrie für tierische Produkte ist wohl der größte und einflussreichste Teil der Landwirtschaft. Viele Faktoren wie Ressourcennutzung, Belastung der Umwelt, soziale Strukturen, Nahrungsmittelverteilung und natürlich das Tierleid spielen hier eine Rolle. Auf der anderen Seite ist hier auch eine große, globale Lobby involviert, der es primär um Effizienzsteigerung geht. Dabei werden durch diese Industrie ganze Ökosysteme zerstört, viele Lebewesen leiden stark und sie ist mitverantwortlich für den globalen Klimawandel und die weltweite soziale Ungerechtigkeit. Laut dem Statistischen Bundesamt liegt der Umsatz der Fleischindustrie in Deutschland bei 42,5 Milliarden Euro, ganz vorne steht Tönnies, gefolgt von Westfleisch. Darum haben wir uns entschlossen eine Meat-Awareness-Week zu starten. Über eine Woche hinweg werden wir jeden Tag einen Beitrag zu diesem Thema posten. Es ist wichtig, dass wir uns alle mit diesen Themen auseinandersetzen, denn Deine Handlung hat eine Auswirkung, egal wie klein sie für Dich erscheinen mag.

Ein fühlendes, intelligentes Wesen mit Recht auf Leben.

Die traurige Realität der industriellen Fleischproduktion

Die industrielle Tierhaltung ist grausam und meist auch recht unhygienisch. Es ist kein Geheimnis, wie Tiere für die Fleisch- und Milchproduktion gehalten und geschlachtet werden. Allerdings möchten viele von uns leider nichts davon wissen und, da wir selten direkt damit konfrontiert werden, schieben wir das unangenehme Thema gerne ins Unterbewusstsein. Nun möchten wir in kurzen Sätzen die Produktionspraktiken aufzählen. Dies bezieht sich auf die konventionelle Tierhaltung:

Hier ein paar Fakten zur Tierhaltung:

  • Die meisten Tiere wie Schweine, Rinder und Hühner haben NOCH NIE in ihrem Leben die Sonne, geschweige denn eine Wiese gesehen.
  • Für die industrielle Fleischproduktion werden die Tiere in engen Käfiganlagen gehalten, in denen sie oftmals nicht einmal genügend Platz haben, um sich hinzulegen oder umzudrehen. So können sie ihren natürlichen Verhaltensweisen nicht nachkommen. Der Bewegungsmangel macht die Tiere krankheitsanfällig, weshalb sie neben dem Mastfutter auch regelmäßig Medikamente erhalten.
  • Oft entwickeln die Tiere Verhaltensstörungen. Zum Beispiel sind Hennen, die auf engem Raum zusammenleben, oft so gestresst, dass sie sich gegenseitig angreifen. Schweine knabbern sich z. B. aus Nervosität oft gegenseitig die Schwänze ab.
  • Die Tiere werden stunden- oder sogar tagelang transportiert, häufig über Ländergrenzen hinweg. Dabei sind sie enormem Stress ausgesetzt. Für die Produktion werden nicht relevante oder störende Körperteile entfernt, z. B. Kastration und bei Rindern die Enthornung.
  • Vor der Schlachtung werden die Tiere mittels Bolzenschussapparaten, Elektroschocks oder Kohlendioxid-Begasung betäubt. Anschließend wird ihnen die Kehle durchgeschnitten. In manchen Fällen wirkt die Betäubung nicht und das Tier blutet bei Bewusstsein aus.
  • Im Durchschnitt erreichen „Nutztiere“, wie Hühner oder Kaninchen nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung, da sie im Alter von einigen Wochen oder wenigen Monaten geschlachtet werden. Männliche Küken werden sogar sofort nach dem Schlüpfen getötet, weil sie für die Produktion von Eiern unbrauchbar sind. Ein Fleischrind lebt maximal zwei Jahre, eine Milchkuh wird nach ungefähr vier bis fünf Jahren geschlachtet. Normalerweise kann eine Kuh bis zu 25 Jahre gesund und glücklich leben.
  • Ein weiterer absurder Umstand der globalen Fleischproduktion ist, dass viele Länder Fleisch importieren und gleichzeitig exportieren. Das sorgt zum einen für einen erheblichen CO2- Ausstoß, zum anderen übt es Druck auf die Landwirte überall auf der Welt aus.

Diese Tierhaltung bringt auch für uns gesundheitliche Risiken mit sich. Beispielsweise springen die Viren der Tiere, die sich unter industriellen Haltungsbedingungen entwickeln, auch immer wieder auf uns Menschen über, zum Beispiel das Schweinegrippe-Virus und das Vogelgrippe-Virus.

Das klingt ziemlich schrecklich, oder? Aber jede*r von uns kann etwas dagegen tun– denn schon eine Reduzierung des Fleischkonsums hilft dabei, Tierleid zu verringern. Sogar, wenn Du nur einen Tag in der Woche auf Fleisch verzichtest, kannst du in Deinem Leben 156 Tiere retten. Umso weniger Fleisch Du isst, desto weniger Tiere werden gezüchtet. Denn auch die Züchtung richtet sich nach der Nachfrage!

Weiter Informationen:
Zum Thema Fleischkonsum und Landwirtschaft kannst du hier finden.

Fleisch eine Milliardenschwere Industrie  

Hier findest Du noch einige Vergleich zwischen konventioneller Tierhaltung und ökologischer Tierhaltung.

Lade dir hier den Fleischatlas 2021 runter

 

 

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