BUND Kreisverband Stuttgart

Wie geht eigentlich nachhaltiges Halloween?

27. Oktober 2022

Bald ist wieder Halloween und die Leute freuen sich darauf, sich zu verkleiden, Süßigkeiten zu sammeln und ganz viel Kürbis zu essen. Leider ist Halloween mittlerweile zu einem Konsum-Fest geworden. Viele Firmen erhoffen sich, möglichst viel Umsatz durch die Festlichkeit zu machen, was jede Menge Plastik- und Verpackungsmüll zur Folge hat. Dabei ist es doch viel schöner, Halloween aufgrund seiner Traditionen und seiner Bedeutung zu feiern.

Halloween-Kekse  (Monstera / pexels)

Hast Du Dich schon mal gefragt, woher das Halloween-Fest mitsamt seinen Traditionen eigentlich kommt? Warum schminken sich die Kinder und streifen verkleidet um die Häuser, um Süßigkeiten zu erbeuten? Und warum ist Halloween das Fest der Geister und des Grusels?

Die Herkunft

Dem Halloween-Brauch liegt eine lange Tradition zugrunde. Man geht davon aus, dass sich nach der Christianisierung Irlands der Brauch des Samhain-Festes mit dem Christentum verschmolzen hat. Samhain ist der Tag, an dem der Schleier zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten am dünnsten ist. Deshalb kommen die Geister in die Menschenwelt und wandeln unter uns – ein Hinweis darauf, was es mit dem Verkleiden auf sich hat.

Um die Geister, die das eigene Zuhause heimsuchen, zu besänftigen, stellte man Essen vor die Tür oder verschenkte sogenannte „Seelenkekse“ im Austausch gegen Gebete – die Grundlage des heutigen Süßigkeitenverteilens. Dabei sind die guten Geister verstorbener Angehöriger willkommen im eigenen Haus, für sie wurden Altäre aufgestellt, um ihrer zu gedenken. Böse Geister hingegen wurden durch Essen besänftigt und durch Dekoration daran gehindert, in das Haus zu gelangen – eine Tradition, auf der das Schnitzen von Grimassen in Kürbissen stammt.

Aus diesem geschichtlichen Hintergrund ergeben sich die noch heute so beliebten Bräuche, die Halloween zum Fest des Grusels machen. Ein Fest, bei dem es ganz und gar nicht auf billige Plastikkostüme und -dekorationen gehen sollte. Du kannst diese Traditionen daher nutzen, um Dein Halloween wieder nachhaltiger zu gestalten:

Dekoration im und um das Haus

Zu Samhain wurde das Haus mit Naturprodukten der Saison geschmückt. Eicheln, gefärbtes Laub, Kastanien und natürlich Kürbisse lassen sich super für eine herbstliche Dekoration verwenden.

Zu einer schaurig-schönen Dekoration passen vor allem Kerzen. Statt Lichterketten ist es also umweltfreundlicher, Kerzen aufzustellen und beispielsweise seinen Kürbis vor der Tür damit zu erhellen. Und das Beste daran: Nach der Festlichkeit können sie einfach entsorgt werden, ohne die Umwelt zu verschmutzen.

Falls Du noch alte Deko zuhause herumliegen hast, ist es das Beste, diese wiederzuverwenden. Wirf daher alte Dekoartikel nicht weg! Auch das verursacht unnötigen Müll und belastet zusätzlich Deinen Geldbeutel, wenn Du jedes Jahr neue Dekoration bezahlen musst.

Verkleidungen

Neben Fasching ist Halloween das beliebteste Verkleidungsfest. Auch das geht schnell mal ins Geld und die Stoffe sind oftmals aus Polyester und nicht nachhaltig produziert. Stattdessen kannst Du die eigenen Klamotten zweckentfremden oder Verkleidungen mit Freunden und Verwandten tauschen. Möchtest Du doch etwas ganz anderes, ist es besser, auf Second-Hand-Läden oder einen Kostümverleih zurückzugreifen.

Essen

Ob nun verteilte Süßigkeiten oder geschnitzte Kürbisse, an Halloween verbraucht man vor allem Lebensmittel. In der Vergangenheit gehörte es zum Gedenken an die Toten, Festmahle zu veranstalten. Um Plastik und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, bietet es sich an, die verteilten Süßigkeiten selbst zuzubereiten. Gebackene Halloween-Kekse, die schaurig-schön verziert sind, sind schon länger beliebt. Auch andere Süßigkeiten wie Muffins oder Schokoriegel lassen sich leicht zubereiten. Die sind toll zum Verteilen oder um sie selber zu vernaschen. Rezepte findest Du überall im Internet.

Auch der geschnitzte Kürbis sollte nicht einfach weggeworfen werden. Den Kürbis kannst Du fast vollständig wiederverwerten. Die Kerne kannst Du rösten und das Fruchtfleisch zusammen mit saisonalem Wurzel- und Stangengemüse zu einer herrlichen und gesunden Suppe verarbeiten. So hast Du gleich ein Festessen inklusive süßem Nachtisch! Und noch ein Tipp: Alle Gemüseschalen einer solchen Suppe kannst Du waschen und anschließend an der Luft oder im Backofen trocknen. Die trockenen Schalen können zu einem Gemüsepulver gemahlen werden. Daraus kannst Du in Zukunft ganz leicht eine vegane Brühe kochen!

Mit diesen einfachen Methoden lässt sich aus dem Kapitalismus-Fest wieder ein schönes Familienfest machen, ganz ohne Umweltverschmutzung!


Quellen:
https://www.latimes.com/opinion/story/2022-10-23/halloween-celtic-roots-irish-mounds
https://theconversation.com/tricking-and-treating-has-a-history-85720
https://www.everdrop.de/the-good-mag/magazine/halloween-nachhaltig-feiern

 

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