BUND Kreisverband Stuttgart

BUND: Schmetterlinge und Wildbienen brauchen dringend Nahrung - Frühlingsblumen sollen ausblühen dürfen

09. März 2021

Viele Mitbürger haben ein Herz für Nektare und Pollen suchende Insekten wie Schmetterlinge und Wildbienen. Diese Gartenbesitzerin ist stolz auf ihre Margeriten, die sie im Rasen erhält. Wo dies machbar ist, sollen auch in Gärten Wiesen mit blühenden heimischen Kräutern entwickelt werden. Wiesen müssen nur 2-3 mal pro Jahr gemäht werden. Der Scherrasen dagegen zwischen 15 und 20 mal. Also auch in diesem Fall ist die naturnahe Variante billiger und weniger arbeitsintensiv.

Die Frühlingssonne der vergangenen Tage hat auch die ersten Schmetterlinge hervorgelockt. Nach Mitteilung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sind es solche Arten, die überwintern. Dazu gehören unter anderem Zitronenfalter, Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs. Doch die Schmetterlinge finden immer weniger Nektar, weil Wiesen, Raine und Gärten gleich abgemäht werden, sobald sich das erste Frühjahrsgrün gegen den Himmel reckt. Der Umweltverband ruft deshalb alle Garten- und Grundstücksbesitzer dazu auf, nicht zu früh zu mähen, damit auch noch künftig die Falter als lebendige Frühlingsboten in die Gärten kommen und Wiesen, Felder und Wälder besiedeln.

 

Auch jetzt aus dem Winterquartier zurückkehrende Singvögel finden immer weniger zu fressen, weil es fast keine Insekten mehr gibt. Für die Aufzucht ihrer Jungen brauchen sie dieses eiweißreiche Futter. Körnerfutter kann dies nicht ersetzen. Es ist grotesk, dass die Menschen in ihrer tiefen Natursehnsucht Schmetterlinge und Bienen vermissen, ihnen aber trotzdem die letzten Lebensräume nehmen, so der BUND.
 

Blühende Blumenwiesen waren noch vor wenigen Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit, heute sind sie seltene Kostbarkeiten geworden. Da es kaum noch artenreiche Wiesen gibt, kommt es mehr denn je darauf an, dass Gartenbesitzer mehr Natur ans Haus holen, wilde Ecken akzeptieren, wo Blumen noch blühen und Samen hervorbringen können und nicht schon das erste Grün kurz und klein geschoren werde, so der Verband in seiner Mitteilung.

Für viele Insekten sind Wildblumen eine unverzichtbare Lebensgrundlage, deshalb sollen jetzt wieder verstärkt Wild- und Wiesenblumen in die Gärten geholt werden. Sie machen diese zudem farbiger, lebendiger - und spannender.

Der Aurofalter ist auf das Wiesenschaumkraut angewiesen. Seine Raupen ernähren sich von dieser Pflanze. An den Blüten findet der Schmetterling Nektar. Werden sie abgemäht, verhungert der Schmetterling.

 

In vielen Gärten sind Rasenflächen zu finden, die nur aus wenigen Grassorten bestehen. Hier finden Schmetterlinge, Wildbienen und Vögel keine Nahrung. Die Alternative dazu sind Blumenrasen, welche sich aus herkömmlichen Scherrasen entwickeln lassen. Blumenrasen sind niedriger als Blumenwiesen. Sie sind anspruchslos, pflegeleicht, trittfest und farbenfroh. In diesen Rasenflächen dominieren niedrigwüchsige Kräuter wie Gänseblümchen, Braunelle, Weißklee, Kriechender Günsel, Wegerich, Ehrenpreis, Gundermann oder kriechendes Fingerkraut. Sie liefern Nektar und Pollen und faszinieren durch ihren Blütenreichtum. Der Blumenrasen wächst auf sonnigen und trockenen bis feuchten und auch auf leicht schattigen Standorten.

 

Die Vorteile des Blumenrasens sind:

 

  • Blumenrasen müssen viel seltener gemäht werden als Rasen. Je nach Wetter und Lage muss er nur 4 bis 6 mal pro Jahr geschnitten werden. Die Schnitthöhe beträgt je nach Schnittintervall 10 cm bis 15 cm.
  • Die Pflanzen wurzeln tiefer und machen somit Gießen überflüssig.
  • Blumenrasen können das ganze Jahr über betreten werden.
  • Sie brauchen keinen Kunstdünger und keine Herbizide.

 

Oft gedeihen in diesen Rasenflächen seltenere und wertvolle Blütenpflanzen wie Margeriten oder das Wiesenschaumkraut. Das letztere ist Nahrungspflanze für den Aurorafalter und seine Raupen. Diese Blütenpflanzen kann der Gartenbesitzer im Rasen fördern, indem er um die Bestände herummäht und sogenannte Blumeninseln stehen lässt. Auch ist es sinnvoll im Wechsel zu mähen so dass immer blühenden Flächen stehen bleiben und die Blütenpracht nicht auf einen Schlag abgemäht wird. Auch können in Blumenrasen  und Wiesen begehbare Streifen hineingemäht werden, so dass man durch die Blumen hindurch laufen kann.

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