Maskottchen Manfred Mistkäfer freut sich über Marla Ratzesbergers Naturtagebuch, welches mit dem ersten Platz im Einzelwettbewerb des Naturtagebuch-Landeswettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde.
(Marlene Kirschbaum
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BUNDjugend Baden-Württemberg)
Pressemitteilung BUNDjugend Baden-Württemberg zum Naturtagebuch-Landeswettbewerb, Stuttgart, 22.03.2022
Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie erfreut sich der Naturtagebuch-Landeswettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg ungebrochener Beliebtheit. Seit 1993 nehmen jährlich hunderte Kinder zwischen 8 und 12 Jahren daran teil, indem sie in einem Naturtagebuch ihre Naturbeobachtungen festhalten. Dafür wählen sie ein Forschungsobjekt in der Natur aus und beobachten es mit ihren eigenen Mitteln und Herangehensweisen. Im Jahr 2021 beschäftigen sich die eingereichten Tagebücher zum Beispiel mit Ameisen, Wildbienen oder der Esskastanie. In den Kategorien Einzel, Gruppe und Klasse erreichen insgesamt 50 Kinder einen ersten Platz. Die Gewinnerkinder erhalten auch in diesem Wettbewerbsjahr ihre Preise per Post, da aus Gründen des Infektionsschutzes keine Preisverleihung stattfinden kann.
Raus in die Natur, durchs Unterholz streifen, einen Bach erkunden, einen Vogel beobachten, über das Wetter nachdenken – das war für viele Kinder auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie ein wichtiger Ausgleich. Über 600 von ihnen haben dabei aktiv beim Naturtagebuch-Landeswettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg mitgemacht und mit ihren Erkenntnissen ein Naturtagebuch gestaltet. Im Landkreis Esslingen prämierte die BUNDjugend gleich zwei Sieger*innen: Marla Ratzesberger aus Esslingen gewann mit ihrem Naturtagebuch über die Esskastanie einen ersten Platz im Einzelwettbewerb. Und die Klasse 6 der Realschule Bernhausen überzeugte mit ihren Baumtagebüchern die Jury und sicherte sich einen ersten Platz im Klassenwettbewerb.
Was eine Esskastanie mit einem Fenchel zu tun hat
Die elfjährige Marla hat sich in ihrem Naturtagebuch einem Esskastanienbaum in ihrem Garten gewidmet – da sie im Herbst besonders gerne die leckeren Maroni isst, lag die Entscheidung für sie nahe, schreibt Marla. Mit viel Geduld und einem guten Blick fürs Detail verfolgt sie die Entwicklung des Baums über die Jahreszeiten hinweg. Dabei stellt sie verschiedene Studien über die Blüten, Knospen und später Früchte an. So beobachtet sie, dass „die Blätter auf den Knospen ungefähr wie das Innere von einem Salatkopf oder einem Fenchel“ aussehen. Sie dokumentiert, welche Tiere sich in „ihrem“ Baum tummeln und freut sich über die fleißigen Bienen, die die Blüten im Frühjahr bestäuben. Die Jury schreibt in ihrer Begründung: „Beim Lesen der Texte merkt man sofort, wie begeistert Marla von der Natur und natürlich auch von ihrem Baum ist. Mit viel Freude berichtet sie von den Besonderheiten ihres Baumes und ist fasziniert von den vielen Pflanzen, die unter ihrem Baum wachsen. Durch viele Bilder, eingeklebte Blätter und Blumen und sehr schöne Zeichnungen ist das Naturtagebuch auch wunderschön anzusehen.“
Einzigartige Baumtagebücher
Die 22 Schüler*innen der sechsten Klasse der Realschule Bernhausen haben zum Naturtagebuch-Wettbewerb ihre gesammelten Baumtagebücher eingereicht – und alle gemeinsam die Jury überzeugt. Sie beschäftigen sich zum Beispiel mit Apfel-, Walnuss- oder Birnbäumen, fotografieren, zeichnen und dokumentieren „ihre“ Bäume. Viele Tagebücher enthalten detaillierte Abhandlungen, zum Beispiel über die Frage, warum die Blätter im Herbst ihre Farbe ändern und schließlich ganz abfallen. Daneben finden sich Gedichte und Rezepte, Collagen und eingeklebte Fundstücke. So lobt die Jury, dass die Tagebücher „so einzigartig wie die Bäume selbst“ seien: „Alle Naturtagebücher waren auf ihre ganz eigene Weise schön gestaltet und die Kinder haben ihre Interessen immer mit eingebracht. Sie haben sich alle wirklich viel Mühe gegeben und haben tolle Werke entstehen lassen – das verdient einen ersten Platz!“
Seit fast 30 Jahren ein wichtiges Umweltbildungsprojekt
Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, betont: „Der Naturtagebuch-Wettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg ist wohl eines der größten Umweltbildungsprojekte innerhalb des BUND. Seit bald 30 Jahren haben unzählige Kinder ihre Tagebücher erstellt und immer wieder uns Erwachsene aufgefordert, uns noch vehementer für den Schutz ihrer Umwelt einzusetzen. Für uns ist das ein großer Ansporn, in unseren Forderungen nicht nachzulassen.“
Tiefes Eintauchen in die Natur
Die langjährige Leiterin des Naturtagebuchs, Ladi Oblak, fügt hinzu: „Jahr für Jahr tauchen die Kinder beim Naturtagebuch-Führen ganz tief in ‚ihr‘ Stück Natur ein. Beim Lesen der Tagebücher können wir ihre Neugier, ihre Begeisterung und ihren naturschützerischen Tatendrang förmlich spüren. Das selbständige Erforschen der eigenen Umwelt ist gerade in Zeiten zunehmender Digitalisierung für Kinder unterschiedlichsten Alters ganz besonders wichtig.“
Einsendeschluss für den Wettbewerb 2022 ist der 31. Oktober 2022.
Hintergrund: Der Naturtagebuch-Wettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg begeistert seit 1993 Kinder von acht bis zwölf Jahren für Natur und Naturschutz. Kinder, Kindergruppen und Schulklassen sind jedes Jahr aufgerufen, sich ein Tier, eine Pflanze oder einen Lebensraum von Tieren und Pflanzen auszusuchen und zu beobachten. Ihre Beobachtungen dokumentieren sie in ihrem Naturtagebuch. Das vierteljährlich erscheinende Manfred Mistkäfer Mitmach-Magazin ruft zum Wettbewerb auf und bietet Anregungen und Informationen nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern, Lehrer*innen und Gruppenleiter*innen. Der Wettbewerb wird seit 1993 durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg gefördert; auch 2021 wieder mit 33.200 Euro.
Weitere Informationen:
- Projekt Naturtagebuch: www.naturtagebuch.de
- Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg: www.stiftung-naturschutz.landbw.de
Kontakt für Rückfragen:
- Marlene Kirschbaum, Referentin für Öffentlichkeit und Kommunikation, 0711/61970-23, 0152/08893270, marlene.kirschbaum@bundjugend-bw.de
Die erstplatzierten Preisträger*innen des 29. Naturtagebuch-Landeswettbewerb Baden-Württemberg 2021
Erstplatzierte im Einzelwettbewerb
Annika Sekler aus Aalen-Hofen im Ostalbkreis zum Thema „Die Hainbuche“
Philipp Sturm aus Essingen im Ostalbkreis zum Thema „Apfelbaum“
Lisa Reinhard aus Westhausen im Ostalbkreis zum Thema „Eiche“
Jan-Felix Burkhardt aus Stuttgart im Stadtkreis Stuttgart zum Thema „Die Sauerkirsche“
Marissa Abrudan aus Crailsheim im Landkreis Schwäbisch Hall zum Thema „Kirschbaum“
Jana Hass aus Crailsheim im Landkreis Schwäbisch Hall zum Thema „Kirschbaum“
Marla Ratzesberger aus Esslingen im Landkreis Esslingen zum Thema „Die Esskastanie“
Lilith Wemßen aus Maulbronn im Enzkreis zum Thema „Bäume und Vögel“
Jacob Huber aus Gottenheim im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zum Thema „Ameisen“
Erstplatzierte im Gruppenwettbewerb
Montessori Kinderhaus 3 Linden aus Krauchenwies-Hausen am Andelsbach im Landkreis Sigmaringen mit ihrem „Gucklochmuseum Wildbienen“
Jann und Lea Eifried aus Maulbronn im Enzkreis zum Thema „Wildbienen und Hummeln“
Erstplatzierte im Klassenwettbewerb
Die 6. Klasse der Realschule Bernhausen aus Filderstadt im Landkreis Esslingen zum Thema „Baumtagebuch“