BUND Kreisverband Stuttgart

Fairer Teegenuss

14. Dezember 2020

Der Winter ist bereits in vollem Gange. Mit ihm kommen die dunklen, nasskalten Tage, an welchen wir nicht viel mehr machen möchten, als uns mit einem heißen Tee auf die Couch zu setzen und unsere Lieblingsserie zu schauen. Und Tee schmeckt uns Deutschen offensichtlich, denn wir trinken ca. 39 Mio. Tassen pro Tag.

Verschiedene Teesorten (Skitterphoto/pexels)

Einen gewissen, etwas faden, Beigeschmack könnte unser geliebter Tee allerdings bekommen, wenn wir uns der Tatsache bewusst werden, dass die Herstellung eines Großteils davon mit Ausbeutung und Umweltzerstörung einhergeht.

Viele Tees kommen u.a. aus Indien und China, wo die Plantagenarbeiter*innen oft sehr niedrige Löhne bekommen, die kaum zum Überleben reichen. Der Einsatz von Pestiziden belastet außerdem nicht nur die hiesigen Böden und Gewässer, sondern auch die Gesundheit der Arbeiter*innen vor Ort und damit zu guter Letzt auch unsere hierzulande, wenn wir den Tee trinken.

Fairtrade steht für menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Aber wie können wir denn nun noch guten Gewissens Tee trinken?

Der Kauf von Bio-Tee ist ein guter Anfang, da es beim Anbau verboten ist, Pestizide einzusetzen. Mindestens genauso wichtig ist es aber, dass der Tee aus fairem Handel (engl. Fairtrade) stammt.

Fairtrade beschreibt die Einhaltung eines bestimmten Regelwerks. Dieses garantiert, dass die komplette Wertschöpfungskette eines Produktes nach bestimmten sozialen, ökonomischen und ökologischen Kriterien gestaltet ist. Im Falle des Tees heißt dies zum Beispiel, dass menschenwürdige Arbeitsbedingungen für die Plantagenarbeiter*innen in den Anbauländern gegeben sein müssen. Dazu gehören faire Arbeitslöhne aber eben auch das Recht auf Mutterschutz und geregelte Arbeitszeiten - für uns Europäer selbstverständliche Dinge.

Außerdem wird bei Tee aus fairem Handel darauf geachtet, dass bestimmte Umweltstandards eingehalten werden. So sind beispielsweise gefährliche Pestizide verboten und auch dem Schutz von Böden und Gewässern wird deutlich mehr Achtung geschenkt.

Es gibt eine Vielzahl an Tees aus fairem Handel - sowohl mit als auch ohne Siegel

Die Einhaltung dieser Standards wird durch ein Fairtrade-Siegel gekennzeichnet, das auf den Produktverpackungen zu finden ist. Teesorten mit dem Fairtrade-Siegel findet ihr in großer Anzahl im Biomarkt, z.B. von Cupper, Lebensbaum oder GEPA. Letztere haben Standards, welche sogar über die Kriterien des normalen Siegels hinausgehen - leicht zu erkennen am fair+ Zeichen auf den Verpackungen.

Ihr müsst aber nicht unbedingt in Biomärkte gehen, um fairen Tee zu bekommen, auch im normalen Supermarkt könnt ihr teilweise schon fündig werden.

Es gibt neben Fairtrade-zertifizierten Unternehmen auch solche, die nicht zertifiziert sind, sich aber dennoch ihrer großen sozialen und ökologischen Verantwortung bei der Teeproduktion bewusst sind. Beispiele hierfür sind Sonnentor und Yogi Tea, die auf ihren Websites transparent beschreiben, unter welchen Bedingungen ihr Produkt hergestellt wird und wie sie mit den Landwirt*innen vor Ort zusammenarbeiten.

Es lohnt sich also definitiv ab und zu über den Tassenrand hinauszuschauen, denn es gibt mittlerweile sehr vielfältigen und leckeren Tee aus fairer Herstellung, sodass es nicht notwendig ist, Tee aus konventionellem Anbau zu kaufen.

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