BUND Kreisverband Stuttgart

Breites Bündnis enttäuscht über gekippten Ökostrom-Beschluss für S-Bahn

21. Juli 2022

Kein guter Tag fürs Klima: CDU, Freie Wähler, FDP und AfD verhinderten den Umstieg der S-Bahnen in der Region Stuttgart auf Ökostrom.

Kein guter Tag fürs Klima  (Grüne Jugend Stuttgart)

 Stuttgart, den 21.07.2022


Im November 2021 bildete sich ein breites Bündnis verschiedener Organisationen, die öffentlichen Druck ausübten, mit dem Ziel, die S-Bahnen auf Ökostrom umzustellen. Den darauffolgenden Beschluss vom Verkehrsausschuss der Regionalversammlung Stuttgart, dies auch zu tun, haben wir sehr begrüßt. Mit Blick auf das Voranschreiten der Klimakrise ist dieser Schritt unumgänglich. Die aktuelle Lage zeigt, dass es wichtiger denn je ist, sich von fossiler Energie und Atomenergie abzuwenden. Aus diesem Grund sind wir entsetzt darüber, dass dieser Beschluss nun gekippt wurde. Wir verurteilen diese Entscheidung und fordern die Fraktionen CDU/ÖDP, Freie Wähler und FDP des Regionalparlaments auf, sich an die eigenen Beschlüsse zu halten und Klimaziele umzusetzen. 

Alicia Böhm und Jason-Levin Barna, Sprecher*innen der Grünen Jugend Stuttgart sind enttäuscht: „Wir sehen, dass sowohl das Geld als auch der Handlungsbedarf da sind. Solche Wortbrüche, gerade angesichts der Zuspitzung der Klimakrise, können wir nicht hinnehmen.“ 

„Es ist gesellschaftlicher Konsens, dass die Menschen von den Autos auf den ÖPNV umsteigen sollen – für eine lebenswerte Stadt und gegen die Klimakrise, die die Zukunft unserer Kinder bedroht. S-Bahnen mit fossilem Strom zu betreiben ist das grundfalsche Signal!“ so Dr. Ulrich Schmidt für die Parents for Future Stuttgart.

“Im Fern- und Nahverkehr auf der Schiene in ganz Baden-Württemberg wird schon Ökostrom eingesetzt – nur nicht bei der S-Bahn Stuttgart, das ist nicht nachvollziehbar”, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb. 

Gerhard Pfeifer (BUND Regionalgeschäftsführer Stuttgart) ist verärgert: „Es ist unglaublich – Deutschland und Europa leidet wir nie zuvor unter den klimabedingten Hitzewellen und die konservativen Parteien im Regionalparlament verharren in ihrer alten, fossilen Welt.“ 

Dr. Ulrich Stopper von den Scientists for Future Stuttgart kommentiert: „Angesichts der immer dramatischeren Auswirkungen des Klimawandels wird oft gefragt, wer schuld daran ist oder was man falsch gemacht hat. Die Entscheidung gegen Ökostrom bei der S-Bahn liefert die Antwort: Es ist genau dieses aktive Ausbremsen des Klimaschutzes mit dem man auf wissenschaftliche Erkenntnisse pfeift und Schuld auf sich lädt.“ 

Der Sprecher*Innenrat der Linksjugend [’solid] Stuttgart erklärt: „Die Lobby der fossilen Energieträger hat sich erneut gegen die Zukunftsinteressen der Menschheit durchgesetzt. Verkehr und Energie müssen dem Markt entzogen und der wirtschaftlichen Planung durch die Beschäftigten unterworfen werden.“ 

“Vor allem jetzt nach der Aufnahme von Gas und Atomkraft in die EU-Taxonomie, dem Ukraine Konflikt und der immer schlimmer werdenden Klimakrise ist es unsere Aufgabe auf bewährte erneuerbare Energiequellen zu setzen, so auch bei der S-Bahn in Stuttgart. Wir sind fassungslos, dass dieser Schritt in die richtige Richtung, ohne weiteres und logische Argumente verhindert wurde, der Stuttgart im Thema Klimaneutralität ein Stück weiter gebracht hätte.” – Maris Beer, Fridays for Future Stuttgart 

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