Nachhaltig verpackte Weihnachtsgeschenke (Foto: M. Ahlburg)
Der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (BVSE) berichtet, dass zwischen Weihnachten und Neujahr zehn Prozent mehr Müll produziert wird als im Jahresdurchschnitt. Dabei handelt es sich nicht nur um Altpapier, sondern auch um Plastik, vor allem durch Geschenkbänder und -schleifen. Durch das Bedrucken des Papiers entsteht außerdem eine Beschichtung, die meist umweltschädigend ist und sich nicht recyceln lässt. Jedes Jahr aufs Neue sammelt sich daher eine Unmenge an Abfall an, die sich nicht wiederverwenden lässt und daher stets neu produziert werden muss. Letztes Jahr waren es sieben Tonnen Papiermüll, die „rund um Weihnachten zum Plieninger Wertstoffhof gebracht worden [sind]“. Um diesem Zyklus ein Ende zu bereiten, kann man stattdessen auf nachhaltigere Verpackungsmethoden umsteigen.
Um die Menge an Papiermüll zu reduzieren, kann man eigenes Altpapier sammeln, das sonst im Müll gelandet wäre. Dafür eignen sich vor allem alte Zeitungen und Verpackungsmaterial aus Kartons. Ich selbst bekomme durch Online-Bestellungen genug Papier, sodass ich kein Geschenkpapier mehr kaufen muss. Meist ist dieses Papier braun und so groß, dass sich damit problemlos auch größere Geschenke einpacken lassen. Dieses Papier kann man auch selbst mit Motiven, Stickern oder Bildern verzieren. Statt Geschenkbändern passt dazu dann sehr gut herkömmliche Paketschnur.
Wer lieber auf Wiederverwendung setzen möchte, kann seine Geschenke auch in Tüten, Kartons oder Tüchern verschenken. Geschenktüten lassen sich leicht selber basteln, aber auch gekaufte Tüten können mehrmals weiterverschenkt werden, ohne dabei Müll zu produzieren, und sie sehen dabei immer toll aus! Kartons und Schachteln bieten meist mehr Platz für größere Geschenke und lassen sich ebenfalls verzieren und wiederverwenden. Es gibt viele schöne Geschenkkartons in verschiedenen Größen in handelsüblichen Läden, die ein echter Hingucker sind! Eine weitere Methode, die noch eher unbekannt ist, sind die Geschenktücher. Sie ersetzen das Papier und sind durch Farben, Motive und Material ebenso individuell. Dafür eignen sich beispielsweise Halstücher, Geschirrtücher oder Schals, die nicht mehr in Gebrauch sind. Mit einem schönen Geschenkband lässt sich alles fixieren und nach der Bescherung kann es gefaltet und für das kommende Jahr im Schrank aufbewahrt werden. Wer noch mehr Inspiration braucht, wird im Internet fündig: Auf YouTube finden sich viele Anleitungen und Ideen, wie sich Geschenke nachhaltig schön verpacken lassen.
Wenn man sich erst einmal bewusst ist, was für einen Einfluss der traditionelle Verpackungstrend auf die Umwelt hat, steht das fröhliche Beschenken in einem ganz anderen Licht dar. Nachhaltigkeit spielt in vielen Lebensbereichen eine wichtige Rolle, lässt sich aber auch leicht im Alltag integrieren. Auf diese Weise kann die weihnachtliche Bescherung auch ganz ohne bitteren Beigeschmack stattfinden.
Der BUND Kreisverband Stuttgart wünscht viel Spaß beim Ausprobieren und Beschenken!
Quellen: