BUND Kreisverband Stuttgart
Tag 1 - Beitrag von Fritz Mielert, Referent für Umweltschutz beim BUND Baden-Württemberg

Prima-Klima-Diät - genussvoll Klima retten!

Die großen Brocken unserer Treibhausgasemissionen lassen sich nur politisch reduzieren. Dafür setze ich mich bei meiner Arbeit ein. Doch in meiner Freizeit mache ich mir viele Gedanken darüber, was das, was ich von der Politik fordere, für den einzelnen Menschen bedeutet. Für mich lassen sich politische Forderungen und privates Verhalten nicht trennen. Und so versuche ich, meinen Lebensstil an die klimapolitischen Notwendigkeiten anzupassen.

Mein Verkehrs- und Konsumverhalten habe ich bereits an Klimaverträglichkeit angepasst. Auf 4-5 Tonnen jährliche Treibhausgasausstöße komme ich damit – bei 1-2 Tonnen, die notwendig sind, um die Erderhitzung einzudämmen. Dieses Jahr habe ich ein neues Projekt begonnen: Ich achte noch stärker auf meine Ernährung. Anlass war ein spannender Artikel in der Süddeutschen Zeitung über eine Studie, die von der mir vorher unbekannten Umweltorganisation "The Eat" in Zusammenarbeit mit der renommierten medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet" erstellt wurde.

Das Ziel des 37-köpfigen, interdisziplinären Gremiums war ein Konzept, mit dem zehn Milliarden Menschen auf der Erde gesund ernährt werden können, ohne dabei unseren Planeten zu zerstören. "Das will ich ausprobieren! Wird ja bei mir nicht so schwierig sein schließlich ernähre ich mich seit dem Herbst vegetarisch", dachte ich mir.

Energiezufuhr nach Lebensmittelgruppen (Verhältnis) bei meiner bisherigen Ernährung  (Fritz Mielert)

Über einen Monat lang habe ich nun eine Excel geführt und brav alles eingetragen, was ich gegessen habe. Klar, das ist mit einem gehörigen Aufwand verbunden. Ich esse viel auswärts, da ich gerne mittags etwas Warmes im Magen habe. Das hieß also schätzen, Rezepte wälzen und nachtragen. 

Grafik 2: Empfelung der Energiezufuhr nach Lebensmittelgruppen (Verhältnis) laut der "Planetary Health Diet"  (BUND KV Stuttgart / BUND KV Stuttgart)

Das Ergebnis dieser Bestandsaufnahme ist ernüchternd: Ich konsumiere sehr viel Milch und viele Eier. Und das liegt nicht an dem einen Geburtstag, an dem ich viel Torte gegessen habe. Nein, es zieht sich durch alle Bereiche. Von der Pilz-Sahne-Sauce, die ich richtig dick mag, über das reichlich belegte Käsebrot bis hin zu Kartoffelgratin. Denn: in 100g Hartkäse steckt etwa 1,2 kg Milch, in einem Stück Butter (250g) sogar 4,5 kg Milch.

Wie bei anderen Experimenten auch, hat allein schon die Buchführung Einfluss auf meine Ernährung gehabt. Insbesondere hatte ich mir im Alltag nie bewusst gemacht, wie viel Milch in Butter, Hartkäse und Sahne steckt. Deshalb habe ich schon in der ersten Projektphase angefangen, Butter zu ersetzen und auf Käse und Sahnesaucen zu verzichten.

Jetzt, im nächsten Schritt meines kleinen Experiments will ich versuchen, nach den Vorgaben der Studie zu essen.   

  • Du möchtest mehr über Ernährung und die Studie wissen, die die "Planetary Health Diet" erarbeitet hat? Dann klicke hier.

  • Du fragst Dich: Was ist mit Vegetariern, Veganern und Allergikern? Sind so viele Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Soja überhaupt bekömmlich?
    Dann Besuche unseren Vortrag am 08.03. von Ernährungsexpertin Julia Fülle über gesunde, klimafreundliche Ernährung und die Frage, wie wir alle satt werden können.

  • Wie kann man die Vorschläge praktisch umsetzen? Bleib dran, um das Rezept von Starkoch Vincent Klink nicht zu verpassen!

  • Neben dem Thema Ernährung erwarten Dich in den nächsten Wochen noch viele Beiträge aus anderen Bereichen, wie Konsum oder Mobilität.

  • Um Dich mit anderen auszutauschen und Deine Meinung oder Erfahrung zum "Planetary Health Diet" zu teilen, besuche einfach unsere Facebook-Seite und schreibe uns einen Kommentar.

BUND-Bestellkorb